Man soll ja lieber erst einmal eine Nacht darüber schlafen, bevor man sich an so einen Bericht schreibt. Man sieht dann alles mit etwas mehr Gelassenheit. So weit die Theorie, in der Praxis bin ich heute noch genauso enttäuscht wie gestern. Es sollte doch ein nachträgliches Hochzeitsgeschenk für unseren Trainer Olaf Thede werden, denn der hatte ja einen Tag zuvor geheiratet. Ich bin mir sicher, so schlecht wie unser Spiel kann keine Ehe werden. Ein kompletter Kader, eine gute Vorbereitung und eine vermeintlich gute Einstellung zum Spiel, das sollten die Garanten zu einem Sieg werden. Was daraufhin allerdings folgte, könnte aus "Titanic" entliehen gewesen sein. Ein guter Start mit einer ersten "kleinen" Chance, so fing unser Spiel an. Man konnte aber schon bald merken, dass wir mit dem starken Wind im Rücken überhaupt nicht klar kamen. Wir spielten nur "langen Hafer" und für so eine Einfallslosigkeit bedankt sich jeder Gegner. Auf der Gegenseite passierte allerdings zunächst auch nicht besonders viel. Was dann aber so um die 30. Minute herum passierte, das war schon krass. Unsere Defensive, oder das was man so nennt, war im absoluten Tiefschlaf. Das Ergebnis - innerhalb von 6 Minuten lagen wir mit 0:3 hinten. In der Folgezeit sah unser Spiel auch nicht besser aus, aber der Gegner schonte uns etwas. Nach der Pausenansprache sollte dann eigentlich alles besser werden, aber hatte "Titanic" ein Happyend? Nicht wir waren dem ersten Tor nahe, nein die Gäste aus Angeln erarbeiteten sich Chance auf Chance und waren dem nächsten Tor weit näher als wir. Folgerichtig fiel dann auch der nächste Gegentreffer, bei dem sich dann zu allem Überfluss Keeper Andre Mucha verletzte. David Wedel nutzte dann auch eine unserer Möglichkeiten und verkürzte zum 1:4, auch nicht mehr als eine optische Verbesserung des Ergebnisses. Nach jeweils einem weiteren Tor auf beiden Seiten mussten wir am Ende mit einer deftigen 2:5 "Klatsche" leben. Nun wissen wir auch, wie schlecht Flensburg 08 gewsen sein muss, wenn wir da so überlegen gewinnen konnten. Bei aller Enttäuschung über unsere eigene Leistung gab es dazu noch eine Steigerung und das war das Schiedsrichtergespann. Die Schiedsrichterin und ihre Assistentin auf der einen Seite waren mit Abstand das schlechteste, was ich in der Vergangenheit zu sehen bekommen habe. Der erfahrene Assistent auf der anderen Seite konnte da auch nicht viel retten. Wenn ein Schiri-Assistent seiner "Spielleiterin" die Regeln ins Ohr flüstern muss, damit diese dann ihre Fehlentscheidung noch schnell revidieren kann - na, armer Fussball. Eine Assistentin, die ihre Fahne nur dann hebt, wenn schon alles vorbei ist, ist auch nicht besser. Ich sage es nicht gerne, aber ich würde mich freuen, dieses Gespann nicht noch einmal zu sehen und wünsche das auch sonst niemandem.